Diese Erkrankung befällt ausschließlich die Handfläche und wurde 1831 von Mr. Baron Dupuytren beschrieben. Die Ursachen sind noch immer unbekannt. Es ist eine genetisch verankerte Erkrankung und daher nicht heilbar. Im Vergleich zu anderen Erberkrankungen, wie Arthrose oder Rheuma, erzeugt sie keine erheblichen Behinderungen, ist nicht so schmerzhaft und streut nicht im Körper aus. Aber es wurden Zusammenhänge gefunden mit anderen Erkrankungen wie Diabetes, Rheuma, Alkoholismus und anderen. Eine ähnliche Erkrankung kann die Fußsohlen befallen (Morbus Ledderhose).
Dr. Alf Neuhaus, Facharzt für Orthopädie und ausgebildet in der Handchirurgie, sagt, dass diese Erkrankung zwar genau in der Literatur beschrieben ist, aber dennoch häufig falsch behandelt und im Anfangsstadium nicht erkannt wird. Die Erkrankung formt fibröse, narbenähnliche Stränge und Knoten in der Handfläche, beginnend gewöhnlich in der Region der Fingerknöchelgelenke. Diese Knoten und Stränge werden gerne mit Arbeitsschwielen verwechselt. Über Jahre hinweg können sich diese Stränge langsam in der Handfläche ausbreiten und wachsen dabei um die Beugesehnen der Finger herum. Dieses erzeugt gewöhnlich keine Schmerzen, aber der oder die betroffenen Finger werden immer mehr in der Streckung behindert. Der oder die permanent gebeugten Finger können zu einer Behinderung im alltäglichen Leben führen, zum Beispiel beim Hände schütteln, Handschuhe anziehen, Werkzeuge benutzen, etc. Im Endstadium sind die betroffenen Finger komplett und permanent in die Handfläche gebeugt.
Obwohl in den letzten Jahren Infiltrationstechniken entwickelt wurden, die diese Stränge auflösen sollen, ist der chirurgische Eingriff bis dato die einzige Behandlungsmethode mit dauerhaftem Effekt. Als erfahrener Chirurg entfernt Dr. Neuhaus die behindernden Stränge und Knoten vorsichtig und legt die betroffenen Sehnen wieder frei. Im Anfangsstadium ist dieser Eingriff nicht zwingend notwendig, sollte aber durchgeführt werden, wenn die Beugekontraktur im täglichem Leben erheblich stört. Dr. Neuhaus betont außerdem, dass die operative Entfernung dieser Stränge bei praktisch komplett gebeugtem Finger nicht mehr durchführbar ist, und nur die Amputation des betroffenem Fingers bliebe.
Auch die korrekte Nachbehandlung ist sehr wichtig. Die Hand wird in einer speziellen Stellung für mehrere Wochen zumindest über Nacht ruhig gestellt. Schon nach wenigen Tagen wird mit spezieller Handtherapie in der Praxis Clinica SANDALF begonnen, um die chirurgisch erreichte komplette Streckung des/der Finger zu erhalten. Eine Rückkehr zu normalen Tätigkeiten sowie zu Sport sollte in 8 bis 12 Wochen möglich sein. Dr. Neuhaus weist darauf hin, dass es sich beim Morbus Dupuytren um eine genetisch verankerte Erkrankung handelt, und das auch nach erfolgreichem operativem Eingriff die narbigen Stränge wieder wachsen werden. Aber bis es wieder zu einer Behinderung kommt, vergehen in der Regel viele Jahre oder gar Jahrzehnte.